1971 … Fliegende Steine …

… die Rolling Stones kommen nach West-Berlin. Nach dem ersten Waldbühnen-Konzert 1965, das im völligen Chaos mit zerstörter Waldbühne endete, jetzt das zweite Konzert in der Deutschlandhalle. Ausverkauf nach 6 Stunden. Und ich hab die zwei Pressetickets für den Fotograben vor der Bühne. 

Unverletzt …!

Aber komm überhaupt erstmal rein, in die Deutschlandhalle zu den Rolling Stones … eine gefühlte Polizei-Tausendschaft bewacht weiträumig Halle und Vorplatz … Krawall bester Berliner Chaos-Qualität … Steine fliegen für die Stones und gegen die Bullen … „komm Marcellino“ ruft der Fotokollege Lothar von der Morgenpost und rennt los in Deckung bei den Rotkreuzwagen … Und dann der ein Aufschrei … Lothar ist getroffen und bricht blutend mit seiner Kameraausrüstung vor meinen Augen zusammen … Gott sei dank, die Rotkreuzjungs sind sofort da kümmern sich um ihn … „Schick was an meine Redaktion Marcellino“ hör ich ihn noch krächzen … und dann bin ich auch schon weg in der Halle … unverletzt …

Nahkampf 

… aber auch drinnen geht es heftig weiter: Blut Schweiß und Tränen … die Kollegen vor der Bühne werden immer brutaler … der Kampf um die besten Fotopositionen vor der Bühne um Mick Jagger & Co einzufangen … Ellenbogen knallen auf meine Rippen und den Solaplexus … beiß die Zähne zusammen, Marcellino … spät nach Mitternacht dann immer noch kein Schlaf, aber Nachtschicht in der Dunkelkammer … um 7:00 Uhr ab zum Farblabor (Express bitte mit Zuschlag) und zur Morgenpost Papierabzüge für den verwundeten Kollegen liefern … mittags dann wieder zum Labor, die Farbdias holen … und und und … ????

POP-Titel & Party-Time

… Jaaaa, ein paar geile Schüsse sind dabei Mick & Keith im Duett am Mikro … Picture-Picking und ab die Post … vor Schalterschluss noch per Express nach Zürich und Amsterdam … CvD Elias Fröhlich von der Pop hat den Redaktionsschluss einen Tag verschoben … Anruf „Pics sind unterwegs“ … am nächsten Tag die Info: genial Marcellino, Du hast Deine 2. Titelseite bei uns … Mick Jagger & Keith Richard plus zig Fotos im Innenteil … Boaaaah eh … Heute Abend ist Party  … Das ist ja echt krass, Freunde … Kreuzberg feiert titelreif … tanzt und säuft und kifft die ganze  Nacht … und wer gibt einen aus …? Marcellino natürlich … und wer verteilt gönnerisch das Bier …? mein Bruder Conny natürlich …  Ach wie gut, dass niemand weiss …! 

Lothar lebt …!

Der verletzte Fotokollege hat zum Glück nur n matschiges Ohr, gebrochenen Arm und zwei geprellte Rippen … die Morgenpost druckt „sein Foto“ mit der Bildunterschrift „Unter Lebensgefahr gelingt unserem Fotografen Lothar diese authentische Livebild beim chaotischen Deutschlandhallen-Gastspiel der Rolling Stones“ … Gute Besserung, Lothar … und bis bald … bei Jimi Hendrix.

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Schrecken 1: Der Krieg …

Der Überfallkrieg auf die Ukraine ist einfach unglaublich und schrecklich. Zuerst für alle Ukrainer aber sogar auch für alle Europäer. Die Angst vor einem 3. Weltkrieg ist auch bei uns greifbar. Seit mehr als mehr als 75 Jahren leben wir in  Wohlstand und sind rundum versorgt. Eine eine gewaltige Flüchtlingswelle rollt auch zu uns. Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß. Dort, wo im Familienverbund geflüchtet wird, gibt es Fürsorge. Aber komplett ohne sind die Waisenkinder, die schon in der Ukraine in Heimen lebten. Wo sollen die hin? Wer kümmert sich um die …? Auch bei uns landen diese Kinder am Ende doch wieder in unseren Waisenhäusern. 

Schrecken 2: Waisenhäuser …

Alle beklagen zu wenig Kinder in Deutschland, um die Rentenzukunft zu sichern. Die Bevölkerung veraltet dramatisch. Doch bei den „zuwenig“ Kindern gibt es in Deutschland jetzt bereits viel zu viele Kinder „ohne Eltern“. Ein Drama! Etwa 1/3 der Waisenhauskinder haben zwar leibliche Eltern, die aber völlig überfordert sind … sie geben die Kinder von selbst ab … oder das Jugendamt muss die Kinder „unter ihre Obhut“ nehmen. Die Waisenhäuser platzen also sowieso aus allen Nähten. Und jetzt kommen noch unendlich viele Waisen aus der Ukraine dazu. Auch wenn sie in unseren „Einrichtungen“ mit dem Nötigsten versorgt werden, immerhin schon, so fehlt es zwangsweise an Nestwärme und elterlicher Fürsorge. Das ist ein trostloses Dasein und nicht selten verrohen diese kleinen Menschen mit der Zeit und entwickeln sich zu echten sozialen Problemfällen. Ich frage mich ernsthaft: Muss das wirklich so sein …?

Schrecken 3: Altersheime …

Parallel dazu : Alte Menschen in Altenheimen – das ist meistens ein Bild der totalen Vergreisung und Hoffnungslosigkeit mit unnötig vielen Medikamenten ruhig gestellt … ein trauriges Vereinsamen und Dahinsiechen, wie es sich keiner für den Lebensabend wünscht. Aber es ist überall in Deutschland Realität … eine Schande für ein wohlhabendes Land wie unser Deutschland. Ja, und eine Familie, die sich kümmern könnte, gibt es gar nicht oder hat einfach „keine Zeit“ … oder wohnt verstreut viel zu weit weg … oder oder … Und mehr Geld für eine bessere Unterkunft fehlt den meisten sowieso. Eine ausweglose Perspektive für den Lebensabend … ?! Ist da wirklich nichts zu ändern …?

Ein Glücksfall …?!  

Waisenhaus trifft Altersheim. In einigen Ländern hat man angefangen, Waisenhaus-Kinder zu Besuch in Altenheime zu schicken … nur mal so und ohne Zwänge … Spielerisch im wahrsten Sinne des Wortes … Vorsichtig bilden sich dabei Beziehungen, die die einsamen Alten genauso erfreuen wie die elternlosen Kinder. Eigentlich ein ungeahnter Glücksfall! … auch als Model für uns hier in Deutschland …? Es ist ohne Frage jeden Versuch wert und theoretisch ganz ohne bürokratische Bremse möglich … z.B. einfach einen Kaffee/Kakao Nachmittag arrangieren und schauen was sich so ergibt … Probieren geht auch hier über Studieren …! Aber bitte nicht in wieder in bürokratischen Problemen ersticken … bitte nicht … bitte einfach mal zulassen … zum Wohle der Kinder und der einsamen Alten!

Auch eine supergute Lösung: Patenschaften … zum Nachlesen hier

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